Beliebte Fonds am Aktienmarkt

Eine Analyse herausragender Investmentmöglichkeiten

Der Aktienmarkt bietet eine Vielzahl von Investmentfonds, die von Anlegern weltweit genutzt werden, um an den Erfolgen verschiedener Unternehmen teilzuhaben. In diesem ausführlichen Artikel werfen wir einen Blick auf einige der besonders beliebten Investmentfonds am Aktienmarkt und analysieren, was sie für Anleger so attraktiv macht.

1. Vanguard Total Stock Market Index Fund (VTSMX):

Der Vanguard Total Stock Market Index Fund gilt als einer der größten und beliebtesten Fonds. Er bildet den gesamten US-Aktienmarkt ab und bietet Anlegern eine breite Diversifikation. Durch niedrige Gebühren und eine langfristige Ausrichtung hat dieser Fonds viele Anhänger gewonnen.

2. Fidelity Contrafund (FCNTX):

Der Fidelity Contrafund ist für seine aktive Managementstrategie bekannt. Der Fondsmanager setzt auf eine Vielzahl von Sektoren und Unternehmen und strebt danach, unterbewertete Aktien mit Wachstumspotenzial zu identifizieren. Die langjährige Erfolgsbilanz des Fonds hat ihm eine beträchtliche Anhängerschaft verschafft.

3. iShares S&P 500 ETF (IVV):

Dieser Exchange-Traded Fund (ETF) bildet den S&P 500 Index ab und ermöglicht es Anlegern, in die größten US-Unternehmen zu investieren. Aufgrund seiner niedrigen Kosten, Liquidität und engen Verbindung mit dem breiten Marktindex hat der iShares S&P 500 ETF an Popularität gewonnen.

4. T. Rowe Price Blue Chip Growth Fund (TRBCX):

Als Wachstumsfonds konzentriert sich der T. Rowe Price Blue Chip Growth Fund auf Unternehmen mit starkem Wachstumspotenzial. Dieser Fonds hat im Laufe der Jahre beeindruckende Renditen erzielt und wird von Anlegern geschätzt, die auf langfristiges Wachstum setzen.

5. PIMCO Total Return Fund (PTTAX):

Der PIMCO Total Return Fund ist ein Anleihefonds, der sich auf festverzinsliche Wertpapiere konzentriert. Der Fondsmanager setzt auf eine breite Palette von Anleihen und versucht, Rendite und Kapitalerhalt in einem ausgewogenen Verhältnis zu bieten. Dies macht ihn zu einer beliebten Wahl für Anleger, die eine diversifizierte festverzinsliche Strategie suchen.

6. ARK Innovation ETF (ARKK):

Der ARK Innovation ETF hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erregt, insbesondere durch seine Fokussierung auf innovative und disruptive Technologien. Die Fondsmanagerin Cathie Wood hat mit ihrer aktiven Strategie in Wachstumsbranchen wie Technologie und Biotechnologie viele Anleger angezogen.

Analyse der Beliebtheit:

Die Beliebtheit dieser Fonds lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen. Dazu gehören niedrige Kosten, solide Renditen, erfahrene Fondsmanager, breite Diversifikation und klare Investmentstrategien. Anleger schätzen auch die Transparenz, Liquidität und einfache Handelbarkeit dieser Fonds, sei es über traditionelle Investmentfonds oder Exchange-Traded Funds.

Herausforderungen und Risiken:

Trotz ihrer Beliebtheit sind auch diese Fonds nicht ohne Risiken. Marktschwankungen, Änderungen im Fondsmanagement und wirtschaftliche Unsicherheiten können sich auf die Performance auswirken. Es ist wichtig, dass Anleger ihre eigenen Anlageziele, Risikobereitschaft und langfristige Strategie berücksichtigen.

Fazit:

Die Welt der Investmentfonds am Aktienmarkt bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten für Anleger. Die hier genannten Fonds repräsentieren nur eine kleine Auswahl, die aufgrund ihrer Beliebtheit und Erfolgsbilanz hervorstechen. Bei der Auswahl von Fonds ist es ratsam, eine gründliche Recherche durchzuführen und sich auf die individuellen Anlageziele und Risikopräferenzen zu konzentrieren, um die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen.

Angebot und Nachfrage am Aktienmarkt

Ein umfassender Blick auf die treibenden Kräfte des Finanzmarktes

Der Aktienmarkt ist eine faszinierende Arena, in der Angebot und Nachfrage die Preise von Finanzinstrumenten bestimmen. Diese grundlegenden Kräfte sind die Triebfedern des Handels, beeinflussen Kursbewegungen und formen die Dynamik der globalen Finanzmärkte. In diesem Artikel werfen wir einen ausführlichen Blick auf das komplexe Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage im Aktienhandel.

Grundlagen von Angebot und Nachfrage:

Angebot und Nachfrage sind grundlegende wirtschaftliche Prinzipien, die auf dem Aktienmarkt die Basis für den Handel bilden. Das Angebot repräsentiert die Menge an Aktien, die Verkäufer auf dem Markt anbieten möchten, während die Nachfrage die Menge darstellt, die Käufer zu einem bestimmten Preis erwerben möchten. Der Marktgleichgewichtspreis wird durch den Punkt bestimmt, an dem Angebot und Nachfrage aufeinandertreffen.

Preisbildung am Aktienmarkt:

Wenn das Angebot größer ist als die Nachfrage, tendieren die Preise dazu zu fallen, da Verkäufer gezwungen sind, ihre Aktien zu niedrigeren Preisen zu verkaufen, um Käufer anzulocken. Umgekehrt steigen die Preise, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, da Käufer bereit sind, höhere Preise zu zahlen, um die begrenzte Verfügbarkeit von Aktien zu sichern.

Einflussfaktoren auf Angebot und Nachfrage:

  1. Unternehmensleistung: Die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens beeinflusst direkt die Nachfrage nach seinen Aktien. Positive Quartalsergebnisse und solide Geschäftsaussichten können die Nachfrage steigern.
  2. Wirtschaftliche Bedingungen: Makroökonomische Faktoren wie Zinssätze, Inflation und Arbeitslosigkeit beeinflussen sowohl das Angebot als auch die Nachfrage. In wirtschaftlich stabilen Zeiten steigt oft die Nachfrage nach Aktien.
  3. Politische Ereignisse: Politische Unsicherheiten oder geopolitische Ereignisse können erhebliche Auswirkungen auf Angebot und Nachfrage haben, da Investoren auf unsichere Zeiten reagieren.
  4. Marktstimmung: Die allgemeine Stimmung der Anleger spielt eine entscheidende Rolle. Positive Nachrichten können eine optimistische Marktstimmung erzeugen, die die Nachfrage erhöht.

Auswirkungen von Angebot und Nachfrage auf Kursbewegungen:

Ständige Veränderungen in Angebot und Nachfrage spiegeln sich in den Kursbewegungen wider. Steigende Nachfrage bei begrenztem Angebot führt zu Kursanstiegen, während eine Überangebotssituation zu Preiskorrekturen nach unten führen kann.

Liquide Märkte und Volatilität:

Märkte mit ausreichender Liquidität, in denen es genügend Käufer und Verkäufer gibt, neigen dazu, stabilere Preise zu haben. Bei geringer Liquidität können selbst geringe Handelsaktivitäten zu starken Preisschwankungen führen.

Technische und Fundamentalanalyse:

Investoren nutzen technische Analyse, um historische Kursbewegungen zu verstehen und zukünftige Trends vorherzusagen. Fundamentalanalysten hingegen bewerten die finanzielle Gesundheit von Unternehmen, um festzustellen, ob eine Aktie unter- oder überbewertet ist.

Fazit:

Angebot und Nachfrage sind die Grundpfeiler des Aktienmarktes. Das ständige Zusammenspiel dieser Kräfte schafft einen dynamischen Markt, der von Faktoren wie Unternehmensleistung, Wirtschaftsbedingungen und Marktsentiment beeinflusst wird. Ein tiefes Verständnis von Angebot und Nachfrage ist entscheidend für Investoren, um kluge Entscheidungen zu treffen und die komplexen Bewegungen des Aktienmarktes zu navigieren.

Die Welt der Börse

Ein umfassender Blick auf den Aktienmarkt

Die Börse ist ein faszinierender Ort, an dem Unternehmen Kapital beschaffen und Investoren die Möglichkeit haben, am wirtschaftlichen Erfolg teilzuhaben. Innerhalb dieses dynamischen Finanzsystems spielen Aktien eine zentrale Rolle, indem sie Anlegern die Chance bieten, Unternehmensanteile zu erwerben. In diesem Artikel werfen wir einen ausführlichen Blick auf die Börse mit einem Schwerpunkt auf Aktien.

Grundlagen der Börse: Die Börse ist ein organisiertes System, auf dem Wertpapiere, darunter Aktien, gehandelt werden. Die wichtigsten Börsen weltweit sind beispielsweise die New York Stock Exchange (NYSE) und die NASDAQ in den USA, die London Stock Exchange (LSE) in Großbritannien und die Deutsche Börse in Deutschland. Hier treffen Angebot und Nachfrage aufeinander, und die Preise der gehandelten Vermögenswerte werden durch das Kräfteverhältnis zwischen Käufern und Verkäufern bestimmt.

Aktien als Finanzinstrument: Aktien repräsentieren einen Anteil am Eigenkapital eines Unternehmens. Wenn ein Investor Aktien eines Unternehmens erwirbt, wird er zum Teilhaber und hat ein Stimmrecht auf der Hauptversammlung. Darüber hinaus partizipiert er an Gewinnen durch Dividenden und Kurssteigerungen der Aktien.

Börsenhandel und Investmentstrategien: Der Börsenhandel erfolgt über Broker, die als Vermittler zwischen Käufern und Verkäufern agieren. Investoren können ihre Strategien je nach Risikobereitschaft und Anlagezielen variieren. Während einige auf langfristige Investitionen setzen, um von langfristigem Unternehmenswachstum zu profitieren, bevorzugen andere kurzfristige Handelsstrategien, um von kurzfristigen Kursbewegungen zu profitieren.

Risiken und Renditen: Die Börse bietet Chancen, ist jedoch auch mit Risiken verbunden. Kurse von Aktien können aufgrund verschiedener Faktoren wie wirtschaftlicher Bedingungen, Unternehmensgewinne und globaler Ereignisse schwanken. Investoren müssen Risiken abwägen und ihre Portfolios diversifizieren, um sich vor möglichen Verlusten zu schützen. Die Renditen können jedoch beträchtlich sein, insbesondere für langfristig orientierte Anleger.

Börsenindizes: Um die Gesundheit und Performance des Aktienmarktes zu messen, werden Börsenindizes verwendet. Beispiele hierfür sind der Dow Jones Industrial Average (DJIA) in den USA, der DAX in Deutschland und der FTSE 100 in Großbritannien. Diese Indizes geben einen Überblick über die Entwicklung ausgewählter Aktien und dienen als Benchmark für die Marktperformance.

Technologische Innovationen und die Börse: Die Börse hat sich im Laufe der Zeit stark verändert, insbesondere durch technologische Innovationen. Der elektronische Handel ermöglicht es Investoren weltweit, nahezu in Echtzeit zu handeln. Algorithmen und künstliche Intelligenz spielen eine wachsende Rolle im Handel und haben Einfluss auf Kursbewegungen.

Regulierung und Aufsicht: Um die Integrität des Finanzsystems zu gewährleisten, unterliegt die Börse strikten regulatorischen Rahmenbedingungen und Aufsichtsbehörden. Diese Institutionen setzen Standards für Transparenz, Corporate Governance und fairen Handel.

Fazit: Die Börse mit Aktien ist ein faszinierendes Ökosystem, das Unternehmen Kapital beschafft, Investoren Renditen bietet und den globalen Finanzmarkt antreibt. Es ist wichtig, dass Anleger sich bewusst sind, dass der Handel mit Aktien mit Risiken verbunden ist und eine gründliche Recherche sowie eine klare Anlagestrategie erfordert. Mit einer solide durchdachten Herangehensweise kann die Börse jedoch ein mächtiges Werkzeug für den Aufbau von Vermögen und die finanzielle Zukunft sein.

Europa Quo Vadis?

Europa Quo Vadis? (Teil 2 / Oktober 2013)

Im Jahr 2008 sollte Amerika und schließlich die ganze Welt von der schlimmsten Finanzkrise seit der großen Depression, welche im Jahre 1929 begann, erschüttert werden. Auslöser war das Platzen der Immobilienblase, welche in der Folge aus einem Heer stolzer Eigenheimbesitzer, arme Obdachlose machte und so, jäh den amerikanischen Traum platzen ließ.

Im Umkehrschluss wurden ja auch vorher arme Obdachlose zu stolzen Hausbesitzern gemacht. Jedoch nicht aus Menschenliebe den Ärmsten gegenüber, sonder aus reinem Profit-Denken der Bankinstitute. Jedem wurden quasi die Kredite, sogenannte „Ninija-Kredite“ direkt aufgedrängt. Die Geschäfte boomten, billiges Geld am Geldmarkt bewirkten ausufernde Kreditvergaben und gerade diese Geldpolitik, wie schon von mir öfters erwähnt, war immer und wird auch immer der Stoff sein, aus dem Blasen gemacht wurden und werden.

Aber noch war es nicht so weit und alle waren glücklich. Die Hausbesitzer, denn durch die steigenden Immobilienpreise stieg auch ihr Kreditvolumen und sie konnten mit neuen Krediten ohne Schwierigkeiten die alten Hypotheken abstottern. Und für die Banken war es sowieso ein Bombengeschäft.

Doch alle Blasen haben leider die üble Eigenschaft, daß sie irgendwann auch mal platzen. Keiner weiß wann, aber irgendwann platzen sie alle. Die Bäume wachsen nicht in den Himmel und so kam es wie es kommen musste. Ein steigender Leitzins bewirkte ein Fallen der Häuserpreise, zuerst mäßig, dann stärker und am Ende herrschte die reine Panik und die Häuserpreise vielen ins Bodenlose.

Die Folge, eine noch nie da gewesene Zwangsversteigerung der auf Pump gekauften Häuser, ein Meer von Obdachlosen, die von einem 200 qm Haus in ein 5 qm Zelt umsiedelten und dem bizarren Bild der menschenleeren Vorstädte stand das nicht weniger bizarre Bild der riesigen Zeltstädte gegenüber.

Auch die Banken mussten ganz stark bluten. Um den Profit zu maximieren wurde immer mehr Fremdkapital eingesetzt und so wurde nicht nur der Profit, sondern auch das Risiko maximiert. Es wollten halt wieder einmal alle dabei sein. Kredite guter, mittlerer und schlechter Bonität wurden gebündelt und daraus wurden handelbare Wertpapiere, sogenannte MBS. Diese Produkte wurden nun weltweit gehandelt, besonders in Europa fand man eine willige Käuferschaft, obwohl am Ende keiner mehr genau wusste, mit was man da eigentlich handelte.

Aber das interessiert ja schließlich auch niemanden, solange man jemanden fand, der bereit war einen noch höheren Preis für diese „Wundertüte“ zu bezahlen. Auch die großen Ratingagenturen bewerteten die Papiere mit „Triple A“, also der besten Bonität und trugen zum exorbitanten Handel bei, denn welcher Investor zweifelt schon an der Expertise der großen Ratingagenturen?

Die Sache konnte wirklich nicht gut gehen …. aber sie ging nicht nur nicht gut, es kam zum Supergau des Finanzsystems, welcher sie wie ein Flächenbrand auf die Welt ausbreitete …. doch mehr dazu kommende Woche.

Schöne Woche wünscht, Börsen-Jo


Kommentare auf FB:

Antwort: Hey frage – warum hast das nicht ein bisserl genauer ausgeführt? Ein steigender Leitzins bewirkte ein Fallen der Häuserpreise, zuerst mäßig, dann stärker und am Ende herrschte die reine Panik und die Häuserpreise vielen ins Bodenlose.

Die FED musste wegen der inflationsbekämpfung den zinssatz erhöhen (standard-prozedere – ein niedriger zinssatz kann ja durchaus inflationstreibend sein), wodurch die rückzahlungsraten für die unteren schichten unleistbar geworden sind, wodurch es wiederum zu zahlungsausfällen gekommen ist, was zu zwangsversteigerungen geführt hat, was aber wiederum zu nachfrageausfällen geführt hat … usw. usw. … ein tödlicher strudel … bombe geplatzt

das mit den mbs kannte ich auch nicht – eine geniale Idee zur Geldbeschaffung, wobei es das anscheinend schon vor dem platzen der blase gegeben hat. interessant jedenfalls.

ich schätze in deiner Fortsetzung wirst du auf die Lehmann-Brothers eingehen …

Antwort: ohne dich jetzt ansticheln zu wollen >> die Ratings wurden ja ausschließlich von amerikanischen Ratingagenturen durchgeführt – ist vielleicht auch eine kritische Note wert

„vergeben“ mein ich; durchgeführt ist nicht wirklich deutsch

sorry – ich hoffe ich schreib da jetzt nicht zuviel

Boersen-jo: ja….hast vollkommen recht… vielen dank für deine Anmerkungen …. diskutiere echt gern mit dir …. was die Ratingagenturen betrifft …. ich impliziere damit automatisch die US Ratingagenturen … weil die größten drei haben 95% Marktmacht. Und danke für den Hinweis auf die Inflation …. ich versuche es halt so komprimiert wie möglich zu halten …. aber über Inflation werde ich sicher mal einen Text machen …. auch über die Geschichte … Hyperinflation in Deutschland usw. ….. echt ein spannendes Thema … danke dir

Boersen-jo: Ich finde deine Kommentare echt eine Bereicherung, deshalb würde ich es super finden, wenn du direkt auf den Text antworten würdest … kann ruhig auch sehr kritisch sein … wäre schön, wenn sich irgendwann mal eine lebhaftere Diskussion einstellen würde …

Antwort: du – gerne. Diskussionen bereichern doch das leben und verschiedene Standpunkte bringen einen doch immer weiter bierchen klingt super – mal sehen wann der kleine das nächste mal auswärts schlafen kann

Boersen-jo: hoffe die feier gestern war angenehm leider war ich ja zum baby-sitten verdammt – bin aber derzeit eh mit diss (bzw. vorbereitungen darauf) ziemlich eingespannt

Antwort: darin sind einige interessante dinge, z.b.:

„Technisch zahlungsunfähig

Außerhalb der USA hätte selbst ein technischer Zahlungsausfall tiefgreifende Auswirkungen. Die Eurozone ist zwar noch immer mit der Wiederherstellung des Gleichgewichts und strukturellen Herausforderungen konfrontiert, aber es gelang ihr, auf den Staatsanleihemärkten für eine Phase der Stabilität zu sorgen. Ein Zahlungsausfall der USA allerdings hätte Kapitalzuflüsse zur Folge. Dadurch würde der Kurs des Euro steigen und somit die ohnehin schon beträchtlichen Schwierigkeiten hinsichtlich des Wachstums und der Beschäftigung noch erhöhen sowie die Erholung der beschädigten Ökonomien an der Peripherie beinahe unmöglich machen.

Zusätzlich zu den mit der Aufwertung ihrer jeweiligen Währungen verbundenen Schwierigkeiten wären China und andere Länder, die sich im Besitz amerikanischer Anleihen befinden, mit Kapitalverlusten konfrontiert. Man fühlt sich an die während der Krise 2008 außerhalb der USA geäußerte Fassungslosigkeit erinnert, als die Möglichkeit eines Ausfalls bei jenen Anleihen im Raum stand, die über eine implizite staatliche Garantie verfügten.“

Boersen-jo: super … danke für den Artikel … ja, deswegen steh ich auf VWL so…. ist wie Schachspielen … ja, man sieht schon, daß ein haufen kohle nach Europa wandert….und der Abwärtungswettlauf, das wird auch sicher bald zum Thema werden…

Boersen-jo: techn. zahlungsausfall is gut definiert…den USA kann per def. nicht pleite gehen…weil sie ja jederzeit Geld drucken können nach belieben….sie müssen nur jemanden finden, der ihrer Anleihen abnimmt….China…gegen elektroschrott….solang läufts…bin mitlerweile an ein paar zahlen dran,die echt erschreckend sind….

Boersen-jo: du,noch a bitte,wennst nix dagegen hast,dann bitte unter meinen texten kommentieren….ich find deine kommendare echt super und möchte, daß vielleicht andere auch teilhaben….bzw, ich würde sie gern anonym auf meine Börsenseite stellen…..mich fürds echt freun, wenn a paar leute mehr mitdiskutieren würden

Boersen-jo: und heee….super unsre letzte scrabble partie … endlich mal mit dem besseren ende für mich

Antwort: die zahlen würden mich interessieren; ich schau mir grad in meinen Vorbereitungsarbeiten für meine diss die zahlungs-, leistungs- und Kapitalbilanzen von Europa an (im vergleich zu ein paar global playern USA, China, Indien sowie den (fossile) rohstoffstarken ländern wie Saudi Arabien, Russland, etc.). die Auswertung werd ich heute angehen, sind aber nur summen; mal schauen, vielleicht find ich über die i/o-Tabellen noch was interessanten (in meiner diss mach ich ja ein i/o-modell für europa). wir sollten uns mal auf ein glas wein/bier treffen

Antwort: wow total interessant… mußt ma bei einem Bier dann genauers darüber erzählen!

Europa Quo Vadis? (Oktober 2013)

Heute möchte ich einmal ein paar kritische Wörter zur Europapolitik schreiben. Beginnen möchte ich mit Robert Mundgell, der für seine Arbeit „Theorie optimaler Währungsräume“, 1999 den Wirtschaftsnobelpreis erhalten hatte. Das schwierigste ist, das ganze möglichst einfach zu halten. Ich hoffe es auch jenen verständlich zu machen, die glauben, „Ökonomica“ sei ein spanisches Dorf.

Die nationalen flexiblen Währungen würden zugunsten einer fixen Einheitswährung, nämlich dem Euro, aufgegeben. Das Problem dabei, bei nicht ausreichender Lohnflexibilität und Arbeitskraftmobilität kann es leicht zu asymetrischen Nachfrageschocks kommen, welche mit schmerzhaften Anpassungsprozessen verbunden sind.

Gegensatz zur USA

Genau dieser Punkt wurde bei der Euroeinführung vollkommen vernachlässigt. Im Gegensatz zur USA leben wir in einem äußerst heterogenen Wirtschaftsraum. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sowohl die Kriterien der Lohn und Preisflexibilität, also auch der Arbeitsmarktflexibilität zu keinem Zeitpunkt gegeben waren.

Die einzige Möglichkeit, diese „Nachfrageschocks“ abzufedern, besteht nun in fiskalpolitischen Bemühungen, Transferzahlungen bis zu einer bestimmen Konvergenz der Staaten zu leisten. Dies führt wiederum zur Erhöhung der Staatsschulden. Also man kann sagen, es kam wie es kommen musste.

Auch wenn der Gründungsgedanke der EU als sehr positiv bewertet werden kann, war die Umsetzung alles andere als glücklich und mangels Sanktionsmechanismen waren die an sich guten Maastrichtkriterien schon nach kurzer Zeit das Papier nicht mehr wert, auf die sie geschrieben wurden. Welchen Sinn haben die beste Verträge, wenn sich niemand daran hält?

Ironie

Die Ironie dabei, gerade Deutschland unter einer rot-grünen Regierung (2002) war eines der ersten Länder, welche die Kriterien gebrochen haben. 2009 wird deutlich, dass Griechenland schon vor dem Eintritt und danach regelmäßig, seine Haushaltszahlen gefälscht hat. Im großen und ganzen kann man sagen, dass Währungsunionen in der Geschichte selten erfolgreich waren.

Aber nur zurück zum Start. Was ist passiert? Vorerst waren alle happy. Die ehemaligen Hartwährungsländer (Nordländer) konnten durch dein „weicheren Euro“ ihre Exporte ankurbeln, und die Weichwährungsländer( Südländer) kauften dessen Produkte begierig, natürlich auf „Pump“, den sie könnten Kredite zu nie da gewesenen Konditionen aufnehmen.

Und so waren alle glücklich und zufrieden. Natürlich kann dieses Spiel nicht lange gut gehen. Extreme Leistungsbilanzdefizite der Einen standen extremen Leistungsbilanzüberschüssen der Anderen gegenüber und keine flexible Währung können diese Ungleichgewichte wieder ausgleichen, sehr schlimm.

Abwertungen, über die wir Italien Urlauber uns immer wieder freuten, da die Pizza wieder günstiger wurde, war wegen der Aufgabe der nationalen Notenbanken nicht möglich, weil die nationale Geldpolitik zu Gunsten der EZB aufgegeben werden musste. Nun bleibt nur noch nationale Fiskalpolitik um zu retten was nicht mehr zu retten ist und das kostet!

Doch damit nicht genug, das schlimmste kam noch; eine üble Finanzkrise – importiert aus Übersee… mehr darüber im 2. Teil, das nächstes Mal.



Kommentare auf FB:

Antwort: ein wenig positiver bitte europa hat ja ein ziel – den europäischen binnenmarkt, um „größeren ländern“ wie den usa (u.a.) kompetitiver gegenübertreten zu können; aber klar, einfach ist’s nicht und wer lässt sich schon gern im eigenen staat die suppe versalzen. aber es ist ein guter und wichtiger weg.

Boersen-jo: das ist so, wie wenn ich das ziel hätte,profibasketballer zu werden ……die sache wird nicht funktionieren …

Antwort: es geht gar nicht darum ob es wird, es muss sonst geht der großteil europas flöten. nur dafür müssen sich alle staaten mal aufraffen und die eu als sinnvolles konstrukt umsetzen. das wird aber noch einige (viele) jahre dauern .. womit wir beim problem sind

Boersen-jo: http://www.youtube.com/watch?v=uQQm7bKJskM

Antwort: im notfall die chinesen

Boersen-jo: ja…die haben sogar ihren schrott gegen eine schrottwährung getauscht…naja…irgendwie eh fair
Antwort: bis europa ein echtes problem hat (solange werden uns die deutschen noch stützen), hat china schon soviel kohle auf der seite – die muss ja irgendwo investiert werden und europa ist nun mal ein wichtiger importeur von china-billigzeugs. die können sich einen solchen nachfrageeinbruch nicht leisten. da muss man einfach ein wenig spekulieren und bis dahin haben unsere (unfähigen) politiker eine gnadenfrist …

nein ernsthaft. eine rückkehr zu den alten währungen kann nicht im sinn von europa sein. mit dem euro hat europa immerhin eine Währung, mit der der dollar unter druck gesetzt werden kann bzw. der einfluss der usa besser kontrolliert werden kann (stichwort petro-dollar).

Boersen-jo: naja…petro dollar…da gibts ja auch viele theorien…auf alle fälle wird der petro dollar stark fallen müssen um ,damit sich die handelsbilanzen ,bzw. die enormen schulden abbauen…anders wirds nicht gehen…und wir sehen ja jetzt schon einen abwertungswettlauf…und dabei gibts langfristig sicher keinen gewinner…..aber ich denk ja auch nicht,daß wir alle zu den alten währungen zurückkehren…

obwohl die einführung des euro´s andere gründe gehabt hat, wie von dir beschrieben….(frankreich)….werd eh darüber schreiben mal demnächst

Antwort: jup – das mit den schulden ist ein problem. nur mit dem heutigen system wird’s schwierig. schulden abbauen ohne die konjunktur zu beeinträchtigen – das ist eine enorme herausforderung, überhaupt – wie du ja im blog wunderbar beschrieben hast – bei märkten bei denen ein rülpser vom ezb- oder fed-vorsitzenden reicht, um eine nächste krise an den finanzmärkten (o.ä.) hervorzurufen …

bin gespannt wie man sich für diese situation die lösung vorstellt; die konjunktur wird ja schon die ganze zeit durch die niedrigen zinsen künstlich angetrieben (wobei ich persönlich ja davon profitiere ), allerdings ist es ja fast unvorstellbar, dass diese wieder anbehoben werden – dann kommt es wohl zu einem investitionsstopp und das ganze beginnt wieder von vorne.

die folge wäre wohl wieder die nächste krise … die amis haben mit dem schwachen dollar ja schon jetzt einen vorteil gegenüber uns, können ihn aber nicht wirklich ausnützen; die schweiz durch den zu starken franken wiederum einen nachteil … irgendwie passt das alles nicht wirklich …

Boersen-jo: danke….ja, sehe ich genauso…. Schweiz und Gold….das war immer schon ein Hafen der Sicherheit …. siehe 2 wk.

Dax- quo vadis (Oktober 2013)

So gut ich im August gelegen bin, der Oktober war nicht wirklich mein Monat was die Prognose betraf. Mea Culpa. Allerdings muss ich zu meiner Entschuldigung vorbringen, dass alle vier Punkte, die ich als entscheidend für die kommende Entwicklung gesehen hatte, einerseits noch nicht in den Köpfen der Aktionären waren, andererseits, im Falle des Nahost Konfliktes die Geschehnisse Gott sei Dank nicht eskalierten und so für Entspannung an den Börsen sorgte.

Am meisten überraschte mich jedoch die FED, mit derer Fortsetzung der ultraleichten Geldpolitik und mit ihrer Ankündigung, weiterhin jede Woche 65 Milliarden Dollar in den Anleihemarkt zu pumpen. Was dahinter steckt, möchte ich gerne kommende Woche diskutieren. Nach diesem versprochenen Geldsegen der FED, markierten die Wichtigsten indices neue Höchststände. Der Dax konnte am 19. September mit 8775 Punkten kurz nach der Bekanntgabe der FED ein neues Allzeithoch erreichen, welches jedoch bis Ende September nicht mehr bestätigt werden konnte. Ende des Monats September steht nun der DAX exakt auf seinem Juni Hoch bei 8600 Punkten.

Entscheidend wird nun sein, ob das September Hoch im Oktober nun bestätigt werden kann und wir schließlich neue Höchststände sehen, oder ob wir in die Seitwärtsrange zwischen 7500 und 8500 Punkten wieder eintauchen. Die nun weltweit praktizierte expansive Geldpolitik und die Statistik, die besonders in guten Börsenjahren, die Kurse noch mal antreiben, besonders weil es sich kein Fondmanager leisten kann, bei der Party nicht dabei zu sein, könnten für das erste Szenario sprechen.
Doch nach wie vor gibt es große Unsicherheiten und es ist meiner Meinung nur eine Frage der Zeit, wann die Party vorbei ist und der große Katzenjammer beginnt.

Was die Unsicherheiten betrifft:

1. USA

Zu eins Punkt vier aus meiner letzten Prognose, welches Mittlerweile auch schon an der Börse zum Thema wurde und für Volatilität an den Märkten sorgt.

„Worüber momentan noch niemand redet, aber was mittlerweile auch schon zum alljährliches deja vu wird, ist die bald wieder erreichte Schuldenobergrenze der USA und das damit verbundene Prozedere. Früher als erwartet wird die USA wieder an ihre Staatsschulden Obergrenze stoßen und „debt celling“ muss schleunigst wieder angehoben werden. Momentan steht die USA bei unfassbaren 16,8 Billiarden Dollar, im Oktober bleiben den USA gerade mal noch 50 Milliarden Dollar um ihre Ausgaben zu tätigen.“

Erster Oktober und 200.000 Staatsbeamte werden in Zwangsurlaub geschickt. Der neue Etat ist gescheitert, viele Gehälter können nicht mehr ausbezahlt werden. Obwohl es dem Staat 200 Millionen Dollar kostet, bleibt die Börse noch unbeeindruckt.

Also bis ca. Mitte Oktober, Deadline 17. Oktober exakt, müsste man sich auf eine Erhöhung der Schuldenobergrenze einigen um nicht zahlungsunfähig zu werden. Für mich scheint das so, wie wenn man einem Alkoholiker, anstatt zu Helfen, die Krankheit zu überwinden, ihm einfach nur eine Flasche Schnaps nach der anderen verabreicht. USA- quo vadis??? Für die Börsen ist es jetzt schon klar, dass wieder Fusel fließen wird.

Das Geheimnis des Erfolges

Letztlich hab ich, nach Ewigkeiten wieder einmal Otto N. getroffen. Gut sah er aus. Braungebrannt, hübscher Zwirn, teure Uhr, Zigarre in der linken Hand, Autoschlüssel mit einem schwarzem Pferdchen als Logo in der rechten Hand und so lehnte er sich lässig an seinem roten Sportflitzer. Nach freundlicher Begrüßung, brannte ich natürlich darauf, seine Geschichte zu hören, nachdem ich ja von seiner fast-Pleite am Aktienmarkt bescheid wusste.

So erzählte er mir:“ Nach anfänglich großen Verlusten hab ich an der Börse mit Aktien ein Vermögen gemacht. Doch alles der Reihe nach. Nachdem ich viel Geld verloren hatte, wandte ich mich verbittert von der Börse ab und wollte nie mehr was von Aktien wissen. Nach einer gewissen Zeit jedoch, als ich meine Verluste etwas verdaut hatte, wollte ich doch besser verstehen, was da eigentlich passiert war, wollte mein Verhalten analysieren und fing an, mich mit der Theorie der Börse zu beschäftigen.

Ich hatte Blut geleckt und saugte alles begierig auf, was nur irgendwie mit der Kunst des Tradens zu tun hatte. Eines Tages las ich von einem Börsenhändler, der an der Börse sagenhafte Gewinne machte und angeblich eine Methode entdeckte, die zu sicheren Erfolg am Aktienmarkt führen sollte. Diese Geschichte lies mich nicht mehr los und ich begann weiter zu forschen. Ich konnte in Erfahrung bringen, daß er letztlich von den ständigen Gewinnen und vom immer größeren Reichtum schließlich so gelangweilt war, daß er schließlich sein ganzes Geld verschenkte und sich in ein tibetanisches Kloster zurückzog.

Ich kratzte mein letztes Geld zusammen und machte mich schließlich auf die Suche nach diesem geheimnisvollen Unbekannten. Nach drei jähriger Odyssee und nachdem ich schon mehrmals die Unternehmung aufgeben wollte, gelang es mir jedoch mit viel Glück und durch verschiedenste Zufälle den sagenumwobenen Investor zu finden. Da ich der erste war, der ihn gefunden hatte und mit dem Versprechen, niemanden von seinem Aufenthaltsortes zu erzählen, gewährte er mir Audience.

Als ich ihm gegenüberstand bebte mein ganzer Körper vor Aufregung. Ich konnte mein Glück kaum fassen, nun würde ich das größte Geheimnis der Börse erfahren. Er winkte mich zu ihm und flüsterte die entscheidenden Worte ins Ohr, es waren nur vier Wörter, die jedoch mein ganzes Leben verändern sollten.: Buy low, sell high !!!!!!

Die Geschäfte des Herrn Otto N.

Ich habe im Artikel „Affenmarkt“ einen rationalen, nach den Regeln der Logik funktionierenden, nahezu perfekten Markt beschrieben, in dem Informationen für alle zugänglich sind und sich sofort im Aktienkurs widerspiegeln beschrieben. Der Theorie nach zumindest, sollte jederzeit die Aktie den „richtigen“ Preis ausweisen, welcher alle verfügbaren Informationen und die beste Voraussage über die Zukunft widerspiegelt.

Wenn jedoch alle Aktien nun den „richtigen“ Preis ausweisen, dann kann jedoch niemand erwarten, durch einen Kauf einen Gewinn zu lukrieren, oder durch einen Verkauf einen Verlust zu erleiden. Daraus könnte man weiter Schließen, das langfristige Gewinne nur durch Zufall oder Insiderwissen entstehen.

Heute möchte ich den Aktienmarkt aus einer etwas anderen Perspektive, nämlich aus der Sicht der Psychologie betrachten. Obwohl sich fundamental die Zugänge zu den beiden Theorien, also zur Rational-logischen und zur Psychologischen, stark unterscheiden, sollten sie doch als zwei Seiten einer Medaille angesehen werden und diese Medaille kann sich nur der umhängen, der keine der beiden Ansätze vernachlässigt.

Hier möchte ich nun ein Beispiel für ein Massenpsychologisches Phänomen anführen. Aus einer homogenen Masse nehme ich einen Akteur heraus, nennen wir ihn „Otto Normalverbraucher“ der ein x-beliebiger privater Investor ist. Dieser agiert in einem fiktiven Markt, in dem Phasen der Manie, Abschwung, Depression und des Aufschwungs sich zyklisch abwechseln.

  1. Phase der Manie:

Jeder redet vom Aktienmarkt, jeder prahlt mir seinen phantastischen Gewinnen mit den Aktien X, Y. Die Zeitungen schreiben vom Ende der Konjunkturzyklen und das Fernsehen berichtet vom Goldenen Zeitalter des immerwährenden Aufschwunges. Von der allgemeinen Euphorie angesteckt, und aus Ärger über seine mickrige Rendite beschließt Otto seine Ersparnisse in Aktien zu investieren. Schließlich haben die „Experten“ das goldene Zeitalter ausgerufen und wenn alle in der Börse reich werden, dann will auch Otto bei der Party nicht fehlen und sich ein Stück vom Kuchen abschneiden.

  1. Phase des Abschwunges:

Nachdem Otto anfangs schöne Gewinne einfahren konnte, beginnt der Aktienmarkt langsam zu fallen. Das jedoch bei nach wie vor ungebremster Euphorie. Gute Gelegenheit zum nachkaufen! Es kann ja schließlich nur aufwärts gehen! Der Optimismus ist ungebrochen, doch die Abwärtsbewegung beschleunigt sich. Erste Unsicherheiten machen sich bei Otto breit. Otto versteht die (Börsen) Welt nicht mehr. Die Börsen fallen und fallen. Aussitzen ist nun die Devise, es wird schon wieder bald raufgehen, mit den Kursen.

  1. Phase der Depression:

Nun kommen nach und nach erste negative Nachrichten von der Wirtschaftsseite. Unternehmen gehen pleite, Banken kommen in Schieflage wegen hoher Abschreibungen und niedrigem Eigenkapitals, die Konjunkturlage trübt sich ein. Panik und Angst kommt auf den Börsen auf und jeder versucht noch zu retten was zu retten ist. Weltuntergangsstimmung an den Börsen und auch Otto verkauft in höchster Panik um zumindest einen kleinen Teil seines Geldes noch zu retten.

  1. Phase des Aufschwunges:

Nach großen Panikverkäufen scheint es doch noch „Wahnsinnige“ zu geben die nun beginnen Aktien einzusammeln. Unverständlich! Doch irgendwann, die Zeitungen und das Fernsehen berichten unterdessen vom Ende des Finanzsystems und des Kapitalismus, beginnen die Aktien wieder zu steigen. Otto hat Mitleid mit den armen Irren, die nun Aktien kaufen. Doch die allgemeine Lage beruhigt sich und die Aktien erholen sich wieder. Otto schwört, nie wieder eine Aktie zu kaufen. Irgendwann kommt die nächste Phase der Euphorie und wer weiß schon, ob Otto nicht wieder dabei sein wird, wenn das große Geld verteilt wird Abschließen möchte ich mit Rousseau:“ Das Geld, was man hat, verhilft uns zu Freiheit, das Geld, dem man nachjagt, macht uns zu Knechten!

In diesem Sinne, alles Gute, Euer Börsen-Jo

Dax – Quo vadis (im September) 1.Teil

Einmal im Monat möchte ich eine kleine Prognose wagen, bei der die Fundamentalanalyse der wichtigsten Märkte im Mittelpunkt steht, erweitert mit etwas Charttechnik, welche sich hauptsächlich auf den DAX bezieht. Es handelt sich hierbei um meine ganz persönlichen Einschätzungen und sollte nicht als Kauf, oder Verkaufsempfehlung von Aktien, Derivaten, Anleihen, Devisen, oder sonstiger Zertifikate verstanden werden.

Ich möchte hierbei lediglich auf potentielle Szenarien und Ereignissen hinweisen , die auf die Aktienmärkte mehr oder weniger starken Einfluss haben könnten. So los gehts…. Mit meiner Prognose für den Börsenmonat August kann ich rückblickend recht zufrieden sein. Ich habe eine Handelsspanne im DAX zwischen 8500 und 8200 prognostiziert und genau in diesem Bereich bewegte sich der deutsche Aktienindex.

Ganz exakt makierte er am 14. August sein Monatshoch bei 8470 Punkte und am 28. August mit 8093 sein Monatstief. Also viel besser gehts fast nicht mehr. Ok, aber wen interessiert schon die Vergangenheit, also wenden wir uns mal der Zukunft zu, also dem möglichen DAX- Verlauf im September. Fundamental betrachtet, sind die Wirtschaftsdaten der letzten Tage durchwegs positiv ausgefallen, sowohl die chinesische Nachfrage im Dienstleistungssektor, als auch der Einkaufsmanager weisen auf eine robuste Konjunkturlage hin.

Auch europäische Wirtschaftsdaten enttäuschten nicht, ob es sich um den Einkaufsmanagerindex, der schon im 4. Monat anstieg und auf solides Wachstum hinweist, oder ob es sich um positive Zahlen der Auftragseingänge handelt, die besonders den deutschen Export wieder ankurbeln. Auch in den Krisenländern scheint so allmählich die Talsohle langsam überwunden zu sein. Der PMI- Index (Purchasing Managers Index) steht in Griechenland auf dem höchsten Wert seit über 3 Jahren.

Also von der Konjunkturseite, könnte man meinen, sei alles im grünen Bereich. Jedoch möchte ich darauf hinweisen, daß diese Daten in den Kursen bereits eingepreist sind, und aus meiner Sicht für die Entwicklung der grössen Indices keine dominante Rolle spielen werden. Abgesehen von den nicht voraussehbaren Ereignissen, so nehme ich an, wird die Entwicklung an den Weltbörsen hauptsächlich von folgenden Entwicklungen abhängen wird.

Krise in Nahost-bzw. Ereignisse in Syrien und dessen Auswirkung

Unsicherheit mögen die Börsen ganz und gar nicht und niemand kann heute abschätzen, welche Folgen ein vermeintlich begrenzter Militärschlag gegen Syrien haben könnte. Rechtlich auf wackeligen Beinen stehend wegen dem fehlenden UN-Mandat, könnte der Einsatz zu einem nur mehr schwer kontrollierbaren Flächenbrand eskalieren. Steigende Ölpreise und damit ein Abwürgen der gerade anziehenden Konjunktur würden, neben der allgemeinen Verunsicherung die Börsen weltweit in den Keller schicken.

Never ending Story

Geldpolitik in USA und in Europa. Obwohl nach wie vor aktuell, derzeit von den Ereignissen im nahen Osten etwas aus Blickfeld geraten. Falls es zu keinen gröberen Störfeuern kommt, wie zum Beispiel ein stark anziehender Ölpreis durch Eskalation im nahen Osten, dass noch in diesem Jahr eine restriktivere Geldpolitik, besonders in den USA eingeschlagen wird.

Eurokrise….Ruhe vor dem Sturm?

Auch wenn leicht positive Daten aus den europäischen Krisenländer den einen oder anderen Aktionär bereits Morgenluft wittern lassen, fürchte ich, dass bald wieder der Geruch des Angstschweißes die Märkte erfüllen wird. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und speziell durch die Bundestagswahlen in Deutschland werden künftige Unsicherheiten total ausgeklammert, zumindest bis nach der Wahl. Demnächst werde ich mich noch gesondert zu dieser brisanten Thematik zuwenden.

Verschuldung USA

Worüber momentan noch niemand redet, aber was mittlerweile auch schon zum alljährliches deja vu wird, ist die bald wieder erreichte Schuldenobergrenze der USA und das damit verbundene Prozedere. Früher als erwartet wird die USA wieder an ihre Staatsschulden Obergrenze stoßen und „debt celling“ muß schleunigst wieder angehoben werden. Momentan steht die USA bei unfassbaren 16,8 Billiarden Dollar, im Oktober bleiben den USA gerade mal noch 50 Mrd Dollar um ihre Ausgaben zu tätigen.

Nun die Gretchenfrage: Dax, wohin gehst du im September. Nach meiner Einschätzung wird die Volatilität steigen, tendenziell mit einem Angebotsüberschuss. Jedoch speziell durch Eindeckung der Shortseller sollte es auch immer wieder mal zu kräftigen kurzfristigen Kursaufschlägen kommen. Besonders bei einem wirklich begrenztem Militärschlag in Syrien könnte es kurzfristig zu einer sehr starken Aufwärtsbewegung kommen, welche sich aber wegen der beschriebenen Probleme nicht als Nachhaltig erweisen dürfte.

Ich sehe den Dax am Ende des Monats doch eher unter 8000 Punkten, wobei immer wieder einmal starke Kursausschläge nach oben möglich sein werden. Und falls es doch zu schlimm wird, Alkohol kann die Phantasie stimulieren, unnütze Hemmungen beiseite räumen, und das ist oft besonders günstig (Andre Kostolany).

in diesem Sinne, alles gute wünscht euer Börsen-Jo

Ein Affenmarkt!

Es ist nicht ungewöhnlich, daß an einem Börsentag 100 Millionen Aktien eines Unternehmers den Besitzer wechseln. Bei einem transparenten Markt, wo Informationen, zumindest theoretisch jedem Marktteilnehmer zugänglich ist, werden Kauf und Verkaufsentscheidungen durch unterschiedliche Meinungen über den „richtigen“ Preis einer Aktie gesetzt.

Hierbei verkauft der, der die Aktie als überbewertet einschätzt und jener, der die Aktie als unterbewertet einschätzt, wird sich auf der Käuferseite wiederfinden. Wenn das Angebot die Nachfrage übersteigt, das heißt, wenn mehr Akteure ihre Aktien verkaufen wollen, als sich Käufer am Markt befinden, dann wird der Preis einer Aktie so weit fallen, bis genug Akteure bereit sind, zu diesen nun verbilligten Kursen zu kaufen. Angebot und Nachfrage befindet sich, nun zu einem tieferen Niveau, wieder im Gleichgewicht. Bei einem Nachfrageüberhang geschieht das Selbe mit umgekehrten Vorzeichen.

Der Theorie nach zumindest, sollte jederzeit die Aktie den „richtigen“ Preis ausweisen, welcher alle verfügbaren Informationen und die beste Voraussage über die Zukunft widerspiegelt. Wenn jedoch alle Aktien nun den „richtigen“ Preis ausweisen, dann kann jedoch niemand erwarten, durch einen Kauf einen Gewinn zu lukrieren, oder durch einen Verkauf einen Verlust zu erleiden. Daraus könnte man weiter Schließen, das langfristige Gewinne nur durch Zufall oder Insiderwissen entstehen.

Viele Studien über Erfolge, oder besser Misserfolge der Experten belegen diese Analysen.
Anführen möchte ich hierbei eine höchst interessante Studie vom Princeton- Professor Burton Malkiel, welcher in seinem Buch „Random Walk“ bewies, dass Affen, durch Wurf mit Dartpfeilen Aktien beliebig auswählten, nicht weniger erfolgreich waren, als hochbezahlte Experten.

Auch recht erfolgreich war Adam Monk, ein Kapuzineräffchen, welches seinen Job am Leierkasten auf den Nagel hängte, um eine Karriere als Aktienexperte bei „Sun Times“ zu starten. Gleich in den ersten zwei Jahren konnte er mit seinem Aktienportfolio um mehr als 30 Prozent besser abschneiden, als der Markt. Nach drei Jahren hätte man nach seiner Auswahl sein Vermögen verdoppelt.

Die ganze Finanzbranche ein milliardenschwerer Schwindel? Anstatt hochbezahlten Fondsmanagern das Geld zu überlassen, einfach würfeln? Wenn man vielen Studien glauben schenken darf, keine schlechtere Alternative so sein Geld zu verwalten und auf alle Fälle eine Kostengünstigere.

Investoren kann man in zwei Gruppen einteilen, einerseits die, die nicht wissen, wie sich der Markt zukünftig entwickelt, anderseits die, die nicht wissen, dass sie nicht wissen, wie sich der Markt zukünftig entwickelt.

In diesem Sinne, immer skeptisch gegen sogenannte Börsengurus und Experten zu bleiben, schöne Woche wünscht
Börsen Jo