Dax- quo vadis (im August)

Einmal im Monat möchte ich eine kleine Prognose wagen, bei der die Fundamentalanalyse der wichtigsten Märkte im Mittelpunkt steht, erweitert mit etwas Charttechnik, welche sich hauptsächlich auf den DAX bezieht. Es handelt sich hierbei um meine ganz persönlichen Einschätzungen und sollte nicht als Kauf, oder Verkaufsempfehlung von Aktien, Derivaten, Anleihen, Devisen, oder sonstiger Zertifikate verstanden werden.

Ich möchte hierbei lediglich auf potentielle Szenarien und Ereignissen hinweisen , die auf die Aktienmärkte mehr oder weniger starken Einfluss haben könnten. So los gehts….
Beginnen möchte ich mal mit einer charttechnischen Variablen. Ich bin kein großer Freund der Charttechnik, werde demnächst einen Artikel darüber schreiben, jedoch schau ich mir zumindest gern mal die gleitenden Durchschnittslinien auf 100 Tagesbasis oder länger an.

Die Börse neigt kurzfristig zu Übertreibungen, durch das arithmetische Mittel von beispielsweise 100 Börsentagen kommt es zu einer Glättung der Spitzen und es kann ein längerfristiger Trend abgelesen werden. Nach diesem Indikator ist alles im grünen Bereich. 

Auch die Zinsstrukturkurve weist einen recht normalen Verlauf auf, welcher keinerlei gröbere Turbulenzen aufzeigt. Jedoch sollte man besonders die US-Langläufer im Auge behalten, da zur Zeit die Rendite etwas runtergeht, das aber noch nicht als signifikant angesehen werden kann.

Was den DAX betrifft, und ich beziehe mich hauptsächlich auf den DAX, wobei man natürlich auch andere indices, besonders der DOW implizit behandelt, ist folgendes feststellbar. Das Alltime High vom Mai konnte bis jetzt nicht mehr erreicht werden. Obwohl der DAX nach jedem Rücksetzer sich relativ schnell wieder erholte, scheint im Bereich 8400 bis 8500 die Luft etwas dünner zu werden. Charttechnisch wäre eine Seitwärtsbewegung zwischen 8200 und 8500 für mich das wahrscheinlichste Szenario. Bei einem Erreichen der Mai Hochs und deren überschreiten wäre dann allerdings die Luft nach oben frei… 

Fundamental betrachtet, gäbe es einige potentielle Störfeuer, welche Auswirkungen auf die Börsenindices haben könnten: Neuer Schuldenschnitt Griechenlands, welcher meiner Meinung nach unumgänglich ist, könnte wieder stärker in den Fokus der Anleger kommen. Weiterhin wird die Staatsschuldenkrise ein Thema bleiben, Japan hat aktuell die 1 Bill Yen Schuldenschallmauer durchbrochen…. mit allerdings keinen großem Knall beim NIKKEI. Und dann wäre ja auch noch der Dauerbrenner der möglichen Beendigung der ultraleichten Geldpolitik, welches immer wieder mal bei fallenden Kursen, zur deren Begründung dient.

Positiv wäre, so das Dauerargument, eben die Alternativlosigkeit der Anlagemöglichkeiten gegenüber der Börse und eben die Geldfluten, die ja schließlich auf der Jagd nach der höchsten Rendite sind, anzuführen.

Für mich ist das Wahrscheinlichste Szenario, wenn nicht gröbere Störfeuer von der Wirtschaft eintreten, doch eher eine volatile Seitwärtsbewegung im Bereich von 8400 bis 7900 im DAX. Schließen möchte ich meine kleine Vorschau mit La Bruyere – alles ist Möglich und auch das Gegenteil davon!