Dax- quo vadis (Oktober 2013)

So gut ich im August gelegen bin, der Oktober war nicht wirklich mein Monat was die Prognose betraf. Mea Culpa. Allerdings muss ich zu meiner Entschuldigung vorbringen, dass alle vier Punkte, die ich als entscheidend für die kommende Entwicklung gesehen hatte, einerseits noch nicht in den Köpfen der Aktionären waren, andererseits, im Falle des Nahost Konfliktes die Geschehnisse Gott sei Dank nicht eskalierten und so für Entspannung an den Börsen sorgte.

Am meisten überraschte mich jedoch die FED, mit derer Fortsetzung der ultraleichten Geldpolitik und mit ihrer Ankündigung, weiterhin jede Woche 65 Milliarden Dollar in den Anleihemarkt zu pumpen. Was dahinter steckt, möchte ich gerne kommende Woche diskutieren. Nach diesem versprochenen Geldsegen der FED, markierten die Wichtigsten indices neue Höchststände. Der Dax konnte am 19. September mit 8775 Punkten kurz nach der Bekanntgabe der FED ein neues Allzeithoch erreichen, welches jedoch bis Ende September nicht mehr bestätigt werden konnte. Ende des Monats September steht nun der DAX exakt auf seinem Juni Hoch bei 8600 Punkten.

Entscheidend wird nun sein, ob das September Hoch im Oktober nun bestätigt werden kann und wir schließlich neue Höchststände sehen, oder ob wir in die Seitwärtsrange zwischen 7500 und 8500 Punkten wieder eintauchen. Die nun weltweit praktizierte expansive Geldpolitik und die Statistik, die besonders in guten Börsenjahren, die Kurse noch mal antreiben, besonders weil es sich kein Fondmanager leisten kann, bei der Party nicht dabei zu sein, könnten für das erste Szenario sprechen.
Doch nach wie vor gibt es große Unsicherheiten und es ist meiner Meinung nur eine Frage der Zeit, wann die Party vorbei ist und der große Katzenjammer beginnt.

Was die Unsicherheiten betrifft:

1. USA

Zu eins Punkt vier aus meiner letzten Prognose, welches Mittlerweile auch schon an der Börse zum Thema wurde und für Volatilität an den Märkten sorgt.

„Worüber momentan noch niemand redet, aber was mittlerweile auch schon zum alljährliches deja vu wird, ist die bald wieder erreichte Schuldenobergrenze der USA und das damit verbundene Prozedere. Früher als erwartet wird die USA wieder an ihre Staatsschulden Obergrenze stoßen und „debt celling“ muss schleunigst wieder angehoben werden. Momentan steht die USA bei unfassbaren 16,8 Billiarden Dollar, im Oktober bleiben den USA gerade mal noch 50 Milliarden Dollar um ihre Ausgaben zu tätigen.“

Erster Oktober und 200.000 Staatsbeamte werden in Zwangsurlaub geschickt. Der neue Etat ist gescheitert, viele Gehälter können nicht mehr ausbezahlt werden. Obwohl es dem Staat 200 Millionen Dollar kostet, bleibt die Börse noch unbeeindruckt.

Also bis ca. Mitte Oktober, Deadline 17. Oktober exakt, müsste man sich auf eine Erhöhung der Schuldenobergrenze einigen um nicht zahlungsunfähig zu werden. Für mich scheint das so, wie wenn man einem Alkoholiker, anstatt zu Helfen, die Krankheit zu überwinden, ihm einfach nur eine Flasche Schnaps nach der anderen verabreicht. USA- quo vadis??? Für die Börsen ist es jetzt schon klar, dass wieder Fusel fließen wird.