„Was entsteht, ist wert, daß es zugrunde geht“ sagte einst Memphisto zu Faust. Universell einsetzbar und fast schon trivial auf die Börse stimmig, bleibt doch die große unbekannte Variable die Zeit. Die Welt wird überschwemmt mit billigem Geld. Billiges Geld? Natürlich, denn der Preis des Geldes ist nun mal der Zins und niedrigste Zinsen bedeuten nun mal billigstes Geld.
Und billig war es nicht erst seit der Wirtschaftskrise, bzw. Finanzkrise 2008,sondern, so kann man wohl sagen, das billige Geld war überhaupt erst zumindest ein Mitauslöser dieser Krise. Das ist der Stoff aus dem Blasen entstehen und Blasen haben die Eigenschaft, dass sie früher oder später irgendwann mal platzen.
Dabei zieht sich wie ein roter Faden durch die Finanzgeschichte der Börsenkrachs, dass jede Krise, begonnen mit dem niederländischen Tulpencrash im 16. Jahrhundert bis zur Subprime Krise, ausgehend aus der USA, jedes Mal „Billiges Geld“ und eine große Euphorie im Spiel war. Diese zwei Variablen verdienen deshalb besondere Beachtung für jeden, der sich auf irgendeinen volkswirtschaftlich definierten Markt bewegt.
Die Zeiten, in denen man frei nach Kostolany sich ein paar Schlaftabletten reinzieht und dann, nach dem Dornröschenschlaf seine dicken Gewinne abschröpft, scheinen definitiv vorbei zu sein. Was würde uns der Großmeister heute raten? Vermutlich sehr sehr vorsichtig zu werden, wenn der Taxifahrer oder die Putzfrau sich als Börsenexperten entpuppen. Dann so schnell wie möglich verkaufen.
Doch soweit scheint es heute noch nicht zu sein, es herrscht immer noch eine gesunde Skeptik und viele stehen noch an den Seitenlinien, da ihnen der Schreck vom letzen Crash noch immer in den Knochen sitzt und die Angst immer noch größer als die Gier zu sein scheint. Also getrost Gewinne weiterlaufen lassen? Möglicherweise ist doch mit Volatilität ist zu rechnen.