Europa quo vadis? (Teil 3 / Oktober 2013)

Der 15. September 2008 kann mit Fug und Recht als der Tag datiert werden, dessen Ereignis die Finanzkrise auslöste, welche sich wie eine Pandemie weltweit ausbreitete und den Finanzkapitalismus bis ins Mark erschütterte.

Es passierte etwas, was nicht passieren durfte, ja nicht passieren konnte, was jenseits der Vorstellung eines jeden Bänkers und Investors war. Es war einfach….“too big to fail“. Eine der größten amerikanischen Investmentbanken ging bankrott, nämlich Lehman Brothers, welche immerhin alle Turbulenzen in den letzten 150 Jahren brav überstanden hatte. Am 9. September würde Lehman Brother noch von Merrill-Lynch als Kauf hochgestuft. Ein Schelm wer böses dabei denkt!

Hypotheken-Papiere im Wert von mehreren hundert Milliarden Dollar verfielen fast wertlos und Lehman Brothers krachte zusammen wie ein Kartenhaus. Dann Washington Mutal, die bis dato die größte US-Sparkasse. Nur mit immensen Summen konnte die US Regierung weitere Pleiten verhindern.

Die Immobilienblase, welche mit billigen amerikanischen Dollars gespeist wurde und den Preis der Immobilien in luftige Höhen trieb, war geplatzt und fügte dem Fundament des amerikanischen Wirtschaftsliberalismus nicht nur Risse zu, sondern ließ es regelrecht zerbröseln. Doch Finanzkrisen scheren sich einen Dreck um Grenzen und so breitete sie sich nun auch eiligst auf den alten Kontinenten mit seiner neuen Währung aus.

Die Banken wurden Europa- und weltweit in den Finanzstrudel gerissen und was beim Menschen der Blutkreislauf ist, ist in der Wirtschaft der Geldkreislauf und wenn dieser ins Stocken gerät, dann droht im schlimmsten Fall der Exitus, sowohl beim Menschen, als auch in der Wirtschaft. Auch in Europa wurden horrende Summen zur Verfügung gestellt um zu retten, was noch zu retten ist.

13 Milliarden Euro zur Rettung der belgischen Fortis Bank, 102 Milliarden in die deutsch Hypo Real Estate, die schließlich verstaatlicht wurde und wie wir uns noch alle erinnern können, die Staatspleite Islands, welche durch einen aufgeblähten Bankensektor hervorgerufen wurde. Das sind nur einige Highlights der Krise. Der Dax zerbröselte von über 8000 Punkte auf unter 4000 Punkte am 6. März 2009. Erst mit massiven Interventionen der Fiskal und Geldpolitik konnten die Märkte wieder etwas beruhigt werden.

So, nun hab ich hoffentlich verständlich, aber auf alle Fälle stark verkürzt, ein bisschen über die Entstehung und Auswirkungen der Finanzkrise berichtet und das nächste mal möchte ich dort beginnen, wo jede ausgewachsene Finanzkrise hinführt, nämlich in die Wirtschaftskrise.
also….bis nächste Woche!